„Ich bin zu dick, ich habe O-Beine, die Orangenhaut an meinen Oberschenkeln ist eklig, ich mag meine Nase nicht…“ Diese Gedanken schwirren in den Köpfen vieler Frauen herum. Wann hast du dich das letzte Mal in den Spiegel gesehen und das, was du gesehen hast hat dir gefallen?
Das Selbstbild vieler Frauen ist getrübt. Die Zeit in der wir leben ist eine Zeit, die von Medien geprägt ist. Laufend wird uns ein perfektes Frauenbild vermittelt, dem wir – wenn auch meist unbewusst – entsprechen wollen. Auch wenn wir uns durchaus im klaren darüber sind, dass die Frauen auf den Plakaten nicht echt sind, so macht diese vorgetäuschte Realität etwas mit uns. Sie suggeriert uns manchmal lauter, manchmal leiser: Du bist nicht ok. Und das sitzt tief, über Jahrzehnte gewachsen, in uns. Ich finde, es ist an der Zeit, das Bild, das wir Frauen von uns selbst haben, an unsere individuelle Wirklichkeit anzupassen und uns so zu lieben, wie wir sind. Wir haben mal nun mal nicht alle die perfekte Bikinifigur (und so nebenbei: Wer definiert eigentlich, wie eine perfekte Bikinifigur auszusehen hat?) und die eine oder andere Falte kommt im Laufe der Jahre hinzu. Die Brüste und der Po sind nicht mehr so knackig wie mit sechzehn, aber das ist der natürliche Weg des Lebens. Ich für meinen Teil möchte nicht nochmal sechzehn sein, denn die Lebenserfahrung, die ich sammeln durfte macht mich zu der Frau, die ich bin. Niemals möchte ich geliftet, gestrafft und gepolstert sein. Silikon in meinen Brüsten? Nein danke! Das wäre ja nicht mehr ich. Die Medien, allen voran Frauenmagazine, vermitteln uns jeden Tag, dass schlank das Schönheitsideal in unserer Kultur ist. Das Ergebnis: Bereits junge Mädchen haben ein gestörtes Verhältnis zu sich selbst und ihrem Körper. Hier sind die Mütter gefragt, die ihren Töchtern zeigen müssen, wie man sich als Frau wohl fühlt und was es bedeutet ganz Frau zu sein. Das Selbstbild und das Fremdbild sollten möglichst aneinander angeglichen sein. Und das verlangt eine gesunde Einstellung zu sich selbst als Frau. Sich selbst zu mögen, ja vielleicht sogar sich selbst zu lieben, ist ein wunderschönes Gefühl, das allerdings täglicher Übung bedarf. Das kommt nicht von alleine.
Ohne Filter
Selfies auf facebook oder instagram hochzuladen ohne Filter ist für die meisten ein Ding der Unmöglichkeit. Warum? Weil das Bild, das nach außen gezeigt werden soll perfekt sein muss. Es soll schließlich eine heile Welt vermitteln. Immer lachend, immer glücklich, immer gestylt und schön. Eine Inszenierung, die mit dem echten Leben nichts zu tun hat. Es gibt bereits seit einiger Zeit Bewegungen, die sich gezielt gegen diese Entwicklung richten. Frauen jeden Alters zeigen sich ungeschminkt und unbearbeitet in den sozialen Medien und versuchen so das Bild der Frauen in der Welt wieder gerade zu rücken. Zu finden sind die Fotos z.B. unter #nofilter #ohnefilter #nomakeup und #nofilterneeded. Ich bin schon vor einigen Monaten aus instagram ausgestiegen, weil ich die überbordende Selbstdarstellung der anderen nicht mehr ertragen habe. Damit möchte ich meine Lebenszeit nicht füllen.
Pimp my body
Bei meinen Recherchen bin ich auf Möglichkeiten gestoßen, meinen Körper zu verändern, von denen ich nie in meinen schlimmsten Albträumen zu träumen gewagt hätte. Dass ich mir z.B. meine Schamlippen verkleinern lassen kann um dem optimalen Bild zu entsprechen, das habe ich schon mal irgendwo gelesen, aber dass ich mir mein Po-Loch bleichen lassen kann, das wäre mir niemals in den Sinn gekommen. Wozu auch? Mein Körper ist so wie er ist. Und zwei unterschiedlich große Schamlippen sind genauso schön, wie zwei gleich große. Bei manchen Frauen sind die inneren Schamlippen größer, als die äußeren, bei anderen wiederrum ist es genau umgekehrt. Aber deshalb einen chirurgischen Eingriff machen zu lassen ist absurd. Was ist das für eine Welt? Schau dich doch mal ganz bewusst im Spiegel an lächle dich selbst aus ganzem Herzen an. Jede Zelle deines Körpers ist für dich da. Sei dankbar dafür und kümmere dich nicht darum Phone Number Trace , wie du zu sein hast, sondern konzentriere dich darauf, wie du tatsächlich bist. Natürlich können dir neue Brüste ein anderes Auftreten verschaffen, aber der Selbstwert in dir drinnen, die Zweifel an dir, die bleiben. Lieber lerne ich zu akzeptieren, wie ich bin, als mich unters Messer zu legen. Ich wünsche mir, dass mehr Frauen das so sehen und aufhören irgendeinem Schönheitsideal nachzueifern. Denn das ändert sich im Lauf der Zeit. In den 50er Jahren galt etwas anderes als schön, als in den 90ern. Und in unterschiedlichen Kulturen sind 2019 völlig unterschiedliche Frauentypen gefragt. Die Brasilianerinnen z.B. lassen sich die Pobacken aufpolstern, denn in ihrem Land sind Frauen mit prallem Po gefragt. Südkorea ist das Land, in dem weltweit die meisten Schönheits-OPs durchgeführt werden. 17-Jährige bekommen dort zum Geburtstag eine Nasen-OP. Sogar in die Waden wird Botox gespritzt, denn der Muskel am Unterschenkel muss schlank sein. Alles über Kleidergröße 34/36 wird als dick angesehen und auf der Straße mit verächtlichen Blicken gestraft. Tatsache!
Sei, wie du tatsächlich bist
Dicke Frauen, dünne Frauen, große Frauen, kleine Frauen, weibliche Frauen, burschikose Frauen, Frauen mit langen Haaren, Frauen mit kurzen Haaren, Blonde, Brünette, Rothaarige, Frauen mit Tattoos – es gibt so viele unterschiedliche Erscheinungsbilder, wie es Frauen auf der Welt gibt. Und du bist eine davon! Liebe dich selbst und genieße es, Frau zu sein. Es ist – wie ich finde – das schönste Geschenk im Leben.