Du schreitest langsam durch die Gänge, der Lichtschein ist gedämpft und die lustvollen Schreie aus den einzelnen Räumen übertönen die leise Musik im Hintergrund. Mehrere Männer folgen dir bis du vor einem leeren Zimmer mit offenstehender Türe stehen bleibst. Du drehst dich um und deutest auf drei Männer hinter dir. „Du, du und du.“ Du nimmst ein Handtuch und legst dich auf die große Liegefläche, die Männer kommen dazu, der letzte schließt die Türe. In den Wänden sind Guck- und Greiflöcher, durch die jene Männer, die draußen bleiben mussten, ihre Lust stillen können.
Solche oder ähnliche Phantasien haben viele Frauen. Die meisten schämen sich dafür und behalten sie für sich. Aber warum? Nicht jede Phantasie muss real werden, aber die Scham, die mit diesen Gedanken einhergeht ist kulturell anerzogen.
Frauen, die alleine in Swingerclubs gehen sind äußerst selten. Aber es gibt sie. Sie haben sogar einen eigenen Namen: Einhörner! Ein Swingerclub ist kein Ort https://phonelookupbase.com , den man mit einer Freundin besucht. Zu groß sind die Tabus. Alleine trauen sich aber die meisten auch nicht hin. Und so ergibt sich das Hauptpublikum automatisch: Paare und Solo-Männer. Paare haben ganz vielfältige Gründe, weshalb sie in einen Club gehen. Einige möchten den Partner/die Partnerin für einen Abend tauschen – ohne Verpflichtungen und Nachspiel. Andere wiederrum mögen es, wenn noch jemand dazu kommt und sich mehrere Körper auf der Spielwiese aneinander reiben. Und wieder andere wollen neue Erfahrungen machen oder nur ein gemütliches Gläschen an der Bar trinken. Es kann auch sein, dass ein Paar zwar zu zweit in den Club kommt, aber nur eine_r von beiden sexuell aktiv wird. Manchmal darf die/der andere dabei zusehen. Wichtig ist, sich selbst vorher Gedanken zu machen, wo die eigenen Grenzen liegen. Was darf sein, was soll keinesfalls passieren? Paare sollten vor dem Besuch miteinander ehrlich darüber sprechen.
Solomänner sind oft sehr anhänglich. Kaum bewegt sich eine Frau oder ein Paar aus dem vorderen Barbereich in Richtung der (meist) weiter hinten im Club gelegenen Spielräume, tänzelt eine Hand voll Solomännern hinterher. Frauen fühlen sich dadurch bedrängt und manchmal ausgeliefert. Es gibt aber klare Regeln im Club, und die sind sehr wichtig.
In der Phantasie ist alles erlaubt, in der Realität gibt es Regeln
Die erste und wichtigste Regel, die in allen seriösen Clubs gilt, ist: Nein ist Nein! Niemand wird mit dem Eintritt in einen Swingerclub zu sexuellen Handlungen gezwungen. Wenn man nicht berührt werden möchte, sondern nur zusehen will, dann ist das vollkommen ok und niemand ist böse. Andere Menschen kommen nur so nahe, wie man selbst möchte. Es gilt klare Ansagen zu machen und Grenzen zu setzen. Ich empfehle, sich erst an der Bar im Zuge eines netten, unverbindlichen Gespräches austauschen und zuerst über die Möglichkeiten, die an dem Abend denkbar sind, zu reden. Erst dann kann man beurteilen, ob es prickelt oder eben nicht. Und wenn nicht, dann sollte man das auch höflich und klar kommunizieren.
Alles, was im Club passiert, passiert einvernehmlich. Kondome bekommt man an der Bar oder in Schüsseln, die im Club rumstehen. Handtücher liegen ebenfalls meist an der Bar oder im Umkleide-/Spintbereich zur freien Entnahme. Körperhygiene versteht sich eigentlich von selbst (es gibt auch Duschen vor Ort!), aber klar: da hat nicht jede_r die gleichen Vorstellungen. Für dieses Problem bietet sich ein“ Nein, danke“ an 😉
Mit Alkohol sollte man im Club vorsichtig umgehen. Sich mit einem Gläschen Sekt Mut anzutrinken, ist ganz normal. Aber zu viel Alkohol macht zügellos und dann kann die Situation schnell außer Kontrolle geraten.
Ich will meinen Körper niemandem zeigen
Viele Frauen stellen sich in ihrer Phantasie den Besuch eines Swingerclubs prickelnd vor, scheuen sich aber davor, die Phantasie in die Realität umzusetzen, weil sie mit ihrem Körper nicht zufrieden sind. Dazu darf ich anmerken: Das Publikum in einem Swingerclub ist keine Ansammlung von Supermodels! Die wenigsten Menschen haben die Idealmaße. In einem Club sind dicke Menschen, dünne Menschen, Frauen mit Celulite, Männer mit großen und mit kleinen Penissen, Frauen mit Körbchengröße A, Frauen mit Körbchengröße DD, große Menschen, kleine Menschen, Menschen aller Altersgruppen. Es geht nicht darum, den Schönheitsidealen zu entsprechen, sondern seiner Lust zu folgen. Das macht jede Frau attraktiv.
Unterschiedliche Clubs, unterschiedliche sexuelle Vorstellungen
Gruppensex, Wife sharing, BDSM, Voyeurismus, Exhibitionismus, ein bestimmter Fetisch, eine schnelle anonyme Nummer oder auch nur einfacher Sex zu zweit mit dem Partner/der Partnerin außerhalb der gewohnten Räumlichkeiten, ein Club bietet viele Varianten, wie sexuelle Lust ausgelebt werden kann. Für Frauen ist der Besuch eines Clubs häufig die einzige Möglichkeit, sich mit anderen Frauen auszuprobieren. Erlaubt ist, was allen Beteiligten gefällt. Räume, die nicht einsehbar sind und eine intime Atmosphäre bieten, gibt es aber nicht in allen Clubs. Alleine in Wien finden sich online über 15 Swingerclubs mit unterschiedlichen Angeboten. Von der Einrichtung bis zu den Themenabenden und der damit verbundenen Zielgruppe unterscheiden sich die Clubs stark voneinander. Es empfiehlt sich eine Online-Recherche im Vorhinein. In der preislichen Gestaltung sind die Clubs ebenfalls unterschiedlich. Solo-Männer zahlen aber häufig mehr, als Paare, und Solo-Frauen haben oft sogar freien Eintritt.
Aber eines haben alle Clubs gemeinsam: Das Abenteuer!